Wie im letzten Monat versprochen, lieferte uns unsere Lieblings-Theaterpädagogin Sarah Bansemer diesmal noch einmal und mit „Bonus-Material“ versehen 5 plus 2 Tipps für lebendige Online-Seminare.
Vorab gab es noch einmal zwei wichtige Tipps, die es verdienen, immer wieder in den Fokus gerückt zu werden: Benutzt Headsets, um lästige Echo-Effekte zu vermeiden und denkt daran: Macht Pausen, Pausen, Pausen! Eine Online-Veranstaltung ist ungleich anstrengender und intensiver als ein Live-Seminar, deshalb sollte nach spätestens einer Stunde eine kleine Auszeit eingeplant werden.
Diese kann durchaus abseits des Rechners stattfinden, wie Sarah uns unter Punkt 5 unter anderem ans Herz gelegt hat.
Wir beginnen noch einmal mit den drei ersten und sehr wichtigen Punkten, über die wir bereits beim letzten Mal gehört haben.
Tipp 1
Gruppenarbeit
… lässt sich sehr leicht durchführen, da die meisten Videokonferenz-Tools eine Möglichkeit bieten, weitere Räume einzurichten. Seien es die „Breakout rooms“ in Zoom oder einfach weitere Räume – in Jitsi kann man beispielsweise an den Namen des Hauptraums mit einem Slash weitere Unterräume anhängen. Die Räume sind schnell angelegt und die Teilnehmenden sind, im Gegensatz zu einer Live-Situation, in den Räumen tatsächlich allein. Auch für die Seminarleiterin hat das einen großen Vorteil: Ist sie bei einer Live- Veranstaltung im Seminarraum zwar etwas zurückgezogen, aber doch für alle sichtbar, kann sie bei der Online-Variante den Luxus genießen, komplett unbeobachtet zu sein.
Tipp 2
Umgebung nutzen
Die eigenen Räume bieten eine wunderbare Gelegenheit, Dinge oder Perspektiven in die Gruppe einzubringen. Dies können Gegenstände sein, Bücher oder der Blick aus dem Fenster.
Tipp 3
Musik und Videos
Ein Video als Anschauungsmaterial in einem Seminar ist als solches nicht so neu, aber bietet im Online-Seminar noch eine zusätzliche Auflockerung und Abwechslung. Ein Video einzublenden ist auch in den meisten Videokonferenz-Tools problemlos möglich. Musik eignet sich als Stimmungsaufheller, z.B. entspannter Jazz in der Pause.
Auch während der unter dem nächsten Punkt genannten Aktivität eignet sich Musik sehr gut für den Hintergrund.
Tipp 4 und 5 habe ich euch beim letzten Mal verschwiegen, hier kommen sie nun also, gefolgt von den beiden zusätzlichen Bonus-Tipps.
Tipp 4
Schreiben und zeichnen
Als Gegengewicht zu der im Moment ohnehin überrepräsentierten Arbeit am Bildschirm bietet es sich an, mal wieder haptisch zu arbeiten, also etwas mit der Hand zu schreiben oder auch zu zeichnen .
Dies können aktuelle Wünsche, Vorstellungen oder Coaching Ziele sein.
Auch könnte es eine Aufgabe sein, die persönliche Bedeutung eines bestimmten Begriffes einmal bildlich darzustellen.
Tipp 5
Bewegung
Ein weiteres Gegengewicht zu dem inzwischen schon ganztägigen Sitzen vor dem Computer stellt die körperliche Bewegung dar. Fordert eure Teilnehmer*innen doch einmal auf, um den Tisch herum zu laufen, einmal durch die Wohnung oder sogar einmal um den Block. Dies kann zusätzlich gekoppelt werden mit der Aufforderung, doch ein paar Fotos von der Umgebung zu machen, die dann später in der Gruppe geteilt werden.
Tipp 6
Online-Kompetenzen nutzen
Es ist davon auszugehen, und dass die meisten Teilnehmenden an einem Online-Seminar auch über weitere Online-Kompetenzen verfügen. So ist vermutlich jede/r in der Lage, eine Online-Recherche durchzuführen, ein Bild oder ein Video zu finden, die ein bestimmtes Thema illustrieren, und diese Ergebnisse dann in der Gruppe zu teilen.
Tipp 7
Tools kombinieren
Neben den bereits ausführlich besprochenen Tools für Videokonferenzen gibt es natürlich noch weitere innovative Tools für die Online-Zusammenarbeit. Google Drive ist mit Sicherheit vielen ein Begriff, um gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten. Weiterhin nannte Sarah uns noch die Seiten cryptpad.fr und padlet.com sowie trello.com.
Ein schönes Beispiel für die Nutzung von padlet.com zeigte sie uns dann noch anhand ihrer Seite https://padlet.com/sarahbansemer/audiowalks, was uns zu dem Thema Audiowalks generell ein wenig off-topic führte und dann natürlich zu ihrer eigenen Audiowalks-Seite https://orangeplaty-berlin.blogspot.com/p/audiowalks.html.
Wenn euch also mal wieder die Lock-Down-Decke auf den Kopf fällt, begebt euch doch auf einen von Sarahs Audiowalks, damit wird auch ein Spaziergang allein auf der Straße zu einem Erlebnis.