Ich kenne einen Mann, der hat ein Buch geschrieben über lustige Ortsnamen. Außerdem hat er ein Faible für ordentliche Rechtschreibung und Grammatik. Lobenswert! Er reibt aber auch gern mal anderen ihre Fehler unter die Nase. Zugegeben, würde ich manchmal auch gern machen, aber meistens verkneife ich es mir doch. Ich habe festgestellt, dass Menschen es oft übel nehmen, wenn man sie auf ihre Fehler aufmerksam macht. Besonders, wenn man es in einem belehrenden Ton macht. Ich bin dazu übergegangen, es nur noch bei Leuten zu tun, von denen ich weiß, dass sie eigentlich wissen, wie es richtig heißt. Die können es dann eher mit Humor nehmen.

Doch zurück zu unserem litararisch begabten Freund. Vor einiger Zeit sah ich, dass er sich auf einer Business-Plattform eine neue Berufsbezeichnung zugelegt hatte: „Der Mann für’s Positive“. Oha! Da hat der Auskenner vom Dienst wohl irgendwie nicht mitbekommen, dass bei gängigen Verschmelzungen von Präposition und Artikel kein Apostroph gesetzt wird.

Diese sind z.B.

  • ans, aufs, durchs, fürs, hinters, ins, übers, unters, vors
  • am, beim, hinterm, überm, unterm, vorm
  • hintern, übern, untern, vorn, zur

Ausnahmen bilden nur schwer verständliche Kombinationen.

https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/apostroph

Jedes Mal, wenn ich es sah, hatte ich den Impuls, ihm eine süffisante Mail zu schreiben. Ich hab’s dann doch nicht gemacht und neulich konnte ich festellen, dass der Apostroph verschwunden war. Da hat es ihm dann wohl jemand anderes gesagt.

BTW: Wisst ihr eigentlich, wie man einen typografisch richtigen Apostroph macht?

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